Hypnose

ist konzentriertes Bewusstsein –
Brücke zum Unterbewusstsein

Wenn Sie denken, dass Sie noch nie im Leben hypnotisiert waren, dann irren Sie sich. Zum Beispiel, wenn Sie mit einem Zug fahren und auf die monotonen Rädergeräusche hören, wenn Sie dabei hinter dem Fenster Ihres Abteils die Landschaft vorbeiziehen sehen, ohne auf irgendein Detail zu achten, dann sind Sie schon in Trance.

Trance-Zustände sind im Grunde Zustände konzentrierter Bewusstheit. Sie können mit herabgesetzter oder erhöhter Bewusstheit einhergehen. Man kann die Methoden zur Einleitung eines Trance-Zustandes in zwei Kategorien einteilen:

  • Durch Abschirmung von Sinnes-Reizen. Hierzu gehören alle Meditationsformen, die Hypnose, aber auch religiöse und spirituelle Praktiken wie z. B. Gebete.
  • Durch Sinnesstimulation, also durch den totalen Gegensatz zu 1. Diese Methoden entstammen zumeist traditionellen Kulturen, Religionen und anderen spirituellen Traditionen. Hierzu gehören z. B. Gesang, Tanz, Ekstase, schamanische Trancen etc.

Das Ziel eines Trance-Zustandes ist es, aus starren Denkmustern des Alltags herauszukommen und sich dadurch für neue Denkweisen oder das Wahrnehmen anderer Realitäten zu öffnen. Die Trance dient somit der Bewusstseinserweiterung, da sie andere Formen des Denkens, Fühlens und Erlebens erfahrbar macht.

Therapeutische Anwendung von Hypnose

Mit Hilfe von Hypnose lassen sich nahezu alle autonom ablaufenden Prozesse des menschlichen Körpers beeinflussen, z. B. die Verdauung, die Tätigkeit von Hormondrüsen oder die Funktion des Immunsystems.

Weitere Anwendungsgebiete der Hypnose sind die Schmerzbehandlung und Suchttherapie (z. B. Alkohol, Raucherentwöhnung). Sie wird mittlerweile auch bei der Entbindung eingesetzt sowie zur unterstützenden Behandlung bei der Krebstherapie.

Neben der psychosomatischen Medizin liegt eine weitere wichtige Anwendung der Hypnose im Bereich der analytischen Psychotherapie. Schon Sigmund Freud wusste, dass der Mensch durch Hypnose Zugang zu verschütteten Erinnerungen aus der Kindheit erhält, die auf diese Weise wiedererinnert und verarbeitet werden können.

Eine dritte Anwendungsmöglichkeit entstammt der modernen Verhaltenstherapie. In der Hypnose lässt der Therapeut seinen Patienten charakteristische Alltagssituationen visualisieren und ermutigt ihn dann, in diesen Situationen auf neue, selbstbewusster Art zu reagieren.

Besonders bei unerklärlichen Angst- und Panikzuständen kann die therapeutische Hypnose zur Klärung der Ursachen und dann, im zweiten Schritt, zur Auflösung der Ängste beitragen.

Allerdings konnte nie restlos geklärt werden, was Hypnose ist und wie und vor allem warum sie wirkt, aber es ist sicher, dass sie wirkt, und als empirische Wissenschaft macht sich die Medizin dieses wertvolle Verfahren zunutze.

Bei der Hypnose übt der Therapeut keinerlei “Macht” auf den Menschen aus, er “programmiert” ihn nicht um und “zwingt” ihm auch nicht irgendetwas auf. Dies gilt zumindest für die moderne Hypnosetherapie, wie sie von dem amerikanischen Psychiater Milton Erickson begründet wurde.

Die Erickson-Hypnose arbeitet nicht mehr mit “Befehlen” des Hypnotiseurs, sondern nutzt die individuelle Bewusstseinsstruktur eines Menschen, um ihm bei der Einleitung eines Trance-Zustandes zu helfen.
Kurz gesagt: Nicht der Hypnotiseur “hypnotisiert” den Menschen, sondern der Mensch tut es selbst, und der Therapeut unterstützt ihn nur dabei.

Der moderne Hypnosetherapeut macht dem Menschen zu diesem Zweck auf suggestivem Wege Vorgänge bewusst, die tatsächlich stattfinden, aber außerhalb seines Alltagsbewusstseins liegen (z.B. Schwere in den Gliedern, Müdigkeitsgefühle in den Augen). Der wichtigste Bestandteil der modernen Hypnose ist also das Biofeedback, das Bewusstmachen von Körperfunktionen.

Das Bewusstsein des Menschen wird nicht umprogrammiert, sondern lediglich verlagert. Die Persönlichkeitsstruktur bleibt unangetastet. Es wird dem Menschen nur ein Rahmen geboten, in dem er sich selbst verändern kann.

Suggestion und Biofeedback

Die Medizin kennt schon seit langem den merkwürdigen Effekt, dass der Bewusstseinszustand eines Menschen durch das bloße Sprechen von Worten tief greifend verändert werden kann.

Es wird ein Zustand erreicht, den man als Trance beschreibt und der etwa an der Grenze zwischen Wachen und Schlafen angesiedelt ist. In Anlehnung an das griechische Wort hypnos nannte man dieses Verfahren Hypnose.

Vertrauen zu sich selbst

Warum nehmen wir in Trance Suggestionen bereitwilliger auf als im normalen Wachzustand? Auf diese Frage sucht die Wissenschaft die Antwort schon lange. Die neuesten Forschungen am Imperial College in London haben bewiesen, dass die Hypnose einen immens großen Einfluss auf den Teil des Gehirns hat, der für das Planen und das Treffen von Entscheidungen verantwortlich ist.

Es scheint auch, dass hier das Prinzip wirkt, das gesprochene Wort in die Tat umzusetzen. Im täglichen Leben denken wir über viele Dinge nach, die wir nicht sofort tun. In der Trance – genau wie im nächtlichen Traum – ist es anders.

Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de


Es sind keine medizinische oder psychotherapeutische Maßnahmen.
Die Anwendungen sind keine Heilversprechen.